verFilzt Und zugeNäht: Heft 35
Sommer 2012
In dieser Ausgabe finden Sie Künstler, die durch ihre markante Handschrift begeistern: Renata Kraus malt unter dem Namen »renata felt« mit Wollfasern zauberhafte Blumenbilder die wie echte Aquarelle wirken. Ihre Taschenunikate sind weltweit begehrt. Jenne Giles »harlequinfelt« liebt es ebenfalls, mit leuchtenden Farben zu Arbeiten. Ihre Kleider und Accessoires erregen sofort Aufmerksamkeit. Vor allem verspielte, mehrschichtige Schals von ihr bilden Krägen, die jedem Halsschmuck Konkurrenz machen. Bei Kerstin Scherr fing mit einer gefilzten Maus alles an. Nun hat sich ihre Leidenschaft zum Filz bis zu einem besonderen Modelabel entwickelt. Mit selbstgefärbten Wollfasern und Seide zaubert sie patchworkartige Kleidungsstücke. Melancholische, verträumte Fotografien auf transparenten Stoffen werden in den Händen von Amelie Anke Merzbach zu pfiffiger, tragbarer Mode. Das Label »Partyzan Hats« entstand durch einen Zivildienst in Ungarn. Nun bietet »Partyzan« allen Charakterköpfen die typischen ukrainischen Kappen einer kleinen ukrainischen Manufaktur zum Kauf.
Lene Nielsen entwickelte eine Anleitung für eine Schablone, mit der Formfilz in Präzision möglich wird. Als Anreiz zum Ausprobieren zeigen wir Ihnen die Resultate eines erfolgreichen Workshops mit ihr. Die Verbindung von Wollfasern und Blattgold reizte die Künstlerin Karen Betty Tobias sehr. Sie begab sich auf die Spuren des Allerheiligsten und war dann selbst begeistert, was mit Feinfühligkeit für beide Materialien möglich wird. Auf Grundlage der Erfahrungen aus ihren Experimente gestaltete sie einen Intensivkurs. Dieser fand im Anschluss an die 17. deutschsprachige Filzbegegnung statt. Frei nach dem Motto dieser Begegnung schaut auch die FUN in dieser Sommerausgabe »Durch das Ofenrohr ins Gebirg« und berichtet über das umfangreiche Rahmenprogramm mit Ausstellung in der Dorfgalerie, einem bayerischen Abend, eine Wanderung um den malerischen Eibsee uvm. Genauer beleuchtet wird der Intensivkurs der Künstlerin Birgit Nurtsch, die sich ganz persönlich »Kraftgürteln« für die Frauen unter uns widmet.
Einen guten Ausgleich zum Schulalltag bietet die Filz-AG von Stephanie Selke-Ackermann. Sie schafft es, dass Wollfasern und kleinste Fitzelchen, die übrig geblieben sind, durch ihre Schüler zu Blütenunikaten werden. Sie hätte sehr gerne mehr Zeit für diese wertvolle Arbeit. Dabei pendelt die Pädagogin zwischen den Rahmenbedingungen, den eigenen Wünschen und ihrem Anspruch.