Kurs »Aborigine Inspired Surfaces«


3 Tage lang berührten wir in Newburgh in Schottland die Welt der Aborigines. Zunächst beschäftigten wir uns mit den Hintergründen ihrer Malerei: den Symbolen, der Geschichte und Mystik und den Techniken.

Der Workshop sollte sich vor allem mit der, unter dem Namen »Dot Painting« bekannt gewordenen Maltechnik beschäftigen. Diese Dotpaintings hatten mich auch dadurch sehr berührt, dass sie, obwohl mit Farbe gemalt, eine unglaublich textile Ausstrahlung haben. Mit dieser Technik erzählen die Aborigines u.a. ihre Schöpfungsgeschichte, stellen aus der Vogelperspektive gesehen Landschaften dar und vieles mehr. Um ein Gefühl für diese Sichtweise und Erlebniswelt zu bekommen, punkteten sich die 12 Teilnehmerinnen zunächst mit Farbe auf Papier frei. Es galt u.a.den Weg von der Haustür zur nächsten Straßenecke und die Umgebung in Punkten zu skizzieren. Auch während der Zusammenkünfte beim Mittagessen waren wir viel mit dieser, uns doch fremden Sichtweise beschäftigt. Die Teilnehmerinnen, die aus Irland und England nach Schottland angereist waren, hatten natürlich auch jede für sich ihre eigenen Erfahrungen mit der Begegnung fremder Kulturen. So wurden auch diese Zeit zu einem spannenden Erlebnisaustausch.


Teilnehmer des Kurses

Als es endlich ans Filzen ging, brach bald eine große Experimentierlust und Freude auf. Die Technik in einzelnen Schritten betrachtet ist nicht spektakulär und schwierig. Im Wesentlichen wurden Schnüre gefilzt und in Filz eingebettet. Wichtig war die Konsistenz des Filzes und schwierig war dagegen die Vorstellung, wie das spätere Werk aussehen würde. Es musste dabei so zu sagen um die Ecke gedacht werden, da anschließend die eingebetteten Schnüre wieder in Scheiben geschnitten und aneinander gesetzt werden. Manch eine ließ sich dann auch einfach vom Ergebnis überraschen. Enttäuscht wurde davon aber wirklich niemand, denn jede Arbeit hatte ihren ganz besonderen Ausdruck und Individualität erhalten und alle waren glücklich. Die ein oder andere war überrascht darüber, dass diese Technik sie doch auch körperlich heraus gefordert hatte. Bis die dicken Filzschichten fest durchgewalkt sind braucht es Kraft und Ausdauer.
Trotzdem wurde noch weiter experimentiert, bis hin zum skupturalen und es gab auch für mich Anregungen, denen ich gerne weiter nach gehen möchte.

Andrea Noeske Porada

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Schottischer Filzkurs


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