filzfun: Heft 64, Herbst 2019
Kaum zu glauben: Bis vor vierzig Jahren war die archaische Handwerkskunst des Filzens in West- und Mitteleuropa fast vergessen. Das ungarische Textilkünstlerpaar Mari Nagy und István Vidák hat mit akribischer Forschung und vielen Filzcamps maßgeblich dazu beigetragen, dass die uralte Technik seither eine neue Blüte erlebt. Diese vier Jahrzehnte Filz-Renaissance ließen die beiden in einer großen Filzkunstausstellung in Budapest Revue passieren. Die filzfun würdigt das Jubiläum mit einem Teppich von István Vidák auf dem Titelbild und einem Beitrag mit vielen Bildern.
Dass die Textilkunst und speziell die Filzkunst inzwischen einen festen Platz in der Kulturszene einnimmt, beweist eine ganze Reihe weiterer Schauen, über die wir in der Herbstausgabe der filzfun berichten: die Ausstellungen des Filzkollektivs auf Rügen, des TAFch, der Filzszene Schweiz, der flandrischen FilzerInnen, von Beatriz Schaaf-Giesser und Esther Weber in Gladbeck sowie von Angelika Hofmeister und Barbara Füreder in der Wachau.
Auch das Angebot an Filzkursen hat im Lauf dieser Jahrzehnte ein außerordentlich hohes Niveau erreicht. Beispiele dafür sind der Workshop »Charakterköpfe« von Silke Sordyl im Atelier von Carmen Wagner, der Schuh-Kurs von Sabine Reichert-Kassube bei Elvira Altdorf und der Maskenkurs von Gladys Paulus an der Filzschule Oberrot.
Susanne Schächter-Heil engagiert sich als Vorsitzende des deutschen Filz-Netzwerks und Dozentin unermüdlich in Sachen Filz. Jetzt hat sie ein neues Grundlagenwerk über das Filzen geschrieben, das soeben beim