filzfun: Heft 46, Frühjahr 2015
Als weit geöffnetes Schaufenster in die bunte und abwechslungsreiche Welt des Filzens zeigt sich die Frühjahrsausgabe. Ein absoluter »Hingucker« ziert das Cover: ein Kopfschmuck der kanadischen Filzkünstlerin Jessica de Haas. Seit sie denken kann, ist Jessica von Körperdekorationen und Ornamenten anderer Kulturen fasziniert und setzt diese Inspirationen in ihrem Label »Funk Shui« mit frechen und modischen Filzaccessoires um.
Im eher kleinen Format geht Künstlerin Hella Boos zu Werke. Ihre skizzenhaften Filz-Miniaturen, in denen sich Collage- und Mixed-Media-Techniken finden, sind der beste Beweis, dass man auch im Alter nicht auf kreativen Ausdruck verzichten muss.
In der Werkstatt für textile Kunst von Berta Knab entstehen von Wandbildern über Hüte und Schals bis hin zu abstrakten Objekten außergewöhnliche Werkstücke. Die gelernte Handweberin, die über Umwege zum Filzen kam, ist fasziniert von der Freiheit und der ganz eigenen Formensprache, die das Material Wolle bietet.
Aus Australien kommt Pam de Groot, die auch in Europa viele Fans hat. Ihre wunderbaren Filzobjekte spiegeln ihr Faible für Formen und Farben wider, deren Vorbilder sie oft in der Natur, quasi vor der eigenen Haustüre, findet.
Die bildhauerische Ausbildung von Stephanie Metz, die im Silicon Valley lebt, schlägt sich in ihren skulpturalen, nadelgefilzten Arbeiten nieder. Stephanie erkundet gerne Widersprüchliches, ihre amorphen Tierformen, Teddybärschädel und Knochenrelikte haben bereits in vielen Ausstellungen für Aufmerksamkeit gesorgt.
In einem idyllischen Winkel in der Schweiz haben Maya und Walter Stenz mit dem »Centro Arte« einen Lebenstraum verwirklicht: ein naturnahes Kurszentrum mit inspirierender Atmosphäre für kreative Begegnungen.
In einem Nachruf gedenken wir Mary E. Burkett, der Impulsgeberin für die Wiederentdeckung des Filz, die vielen als „Mother of Felt“ in liebevoller Erinnerung ist.
Was wäre ein Frühling ohne Blüten! Während Beatrice Oettinger mit ihren »Blühenden Kleidern« Gewebtes und Pflanzliches zu Gewändern voll zarter Poesie verbindet, möchte die kanadische Künstlerin Nicole Dextras mit ihren vollständig aus Blüten, Blättern und Zweigen gefertigten Kleidern unser Bewusstsein für nachhaltiges Handeln schärfen.